Der Deutsche Volleyball-Verband und Christian Dünnes gehen gemeinsam in die Zukunft. Der DVV und der Chef-Bundestrainer haben den auslaufenden Vertrag verlängert. Das Ziel: erstmals seit 1972 mit beiden Nationalmannschaften bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles dabei zu sein.
2017 hängte Christian Dünnes seine Volleyballschuhe an den Nagel und wechselte als Sportdirektor zum Deutschen Volleyball-Verband, wo er seitdem – mit einer kleinen Unterbrechung im vergangenen Jahr – die Geschicke der Volleyball-Nationalteams lenkte. Auch in den kommenden Jahren wird der 40-Jährige als Chef-Bundestrainer Volleyball für die sportlichen Belange der Nationalmannschaften verantwortlich sein. „Er kennt den Volleyballsport in Deutschland und im Ausland und hat einen guten Draht zu den Spieler*innen“, freut sich Sportvorstand Jaromir Zachrich über die Vertragsverlängerung. „Mit seiner langjährigen Erfahrung und seiner großen Leidenschaft wird er die deutschen Nationalmannschaften weiter voranbringen und den Nachwuchs stärken.“ Im Interview spricht Christian Dünnes über seine Aufgaben und Ziele.
Herr Dünnes, Sie waren jahrelang Sportdirektor, jetzt sind sie Chef-Bundestrainer Volleyball. Wo liegt der Unterschied?
Der Sportdirektor ist mehr auf der (sport)politischen Ebene unterwegs und hat die Finanzen im Blick. Dieser Part wird nun von unserem Sportvorstand Jaromir Zachrich übernommen. Ich werde mich nun – ebenso wie mein Kollege Christoph Dieckmann im Beach-Volleyball – näher am Sport bewegen. Ich werde mir mehr Spiele anschauen und öfter Kontakt mit den Athlet*innen, den Trainer*innen und dem Staff, aber auch mit den Klubs und den Spielerberater*innen haben. Ich werde mehr im Detail arbeiten, ohne mich in den operativen Bereich einzumischen. Bei den Maßnahmen ist der Bundestrainer für mich vor Ort der Chef, der entscheidet. Da wir aber noch keine Vollzeit-Bundestrainer haben, werde ich während dessen Abwesenheit auch Aufgaben von ihnen übernehmen.
Welche Altersgruppen fallen in Ihren Bereich?
Die A- und B-Nationalmannschaften sowie die Junioren. Michael Warm kümmert sich als Chef-Bundestrainer Nachwuchs um die Jugend-Nationalteams, die Sichtung, die Bundespokale und die Koordinierung von Landesauswahlen. Wenn der Altersbereich der kombinierten Ausbildung vorbei ist, die Athlet*innen sich also zwischen Halle und Sand entschieden haben, kommen sie in meinen Bereich. Dann geht es vor allem um den Übergang von den Junior*innen in die A-Nationalmannschaft und im besten Fall führt der Weg bis zu den Olympischen Spielen.
Warum bleiben Sie beim Verband, was ist Ihr Ziel?
Das Ziel ist die erstmalige Qualifikation beider Nationalmannschaften für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Wenn man bedenkt, dass wir das seit 1972, also seit 56 Jahren nicht geschafft haben, ist es ein großes, ambitioniertes Ziel. Den Männern trauen es aktuell viele zu, bei den Frauen ist die Herausforderung offensichtlich groß. Aber ich glaube an beide Mannschaften und traue es ihnen zu, ansonsten würde ich den Job auch nicht machen.
veröffentlicht am Donnerstag, 10. Oktober 2024 um 22:43; erstellt von Teege, Lorenz